Samstag, 26. März 2011

8. - Du fehlst hier sehr.



Du fehlst. Dein Gemotze, dein Quietschen. Dass du dauernd fressen wolltest. Deine wilde Frisur.
Als wir dich gekauft haben, hab ich dich gesehen und wollte nur dich. Weil du so süß verstrubbelt warst. Im Auto hab ich dich aus der Transportschachtel genommen und dich Cherry getauft. Weil deine Augen so rot waren. Wie Kirschen. Aber eigentlicht warst du nur s' Buale. Schön schwäbisch. Gehört hast du auf beides. Sogar auf Bubi. Als du noch jünger warst und ich dich auf dem Arm hatte bist du immer an mir hochgerannt. Bis zu meinem Ohr. Und dann hast du meine Backe abgeleckt. Wir haben dich zusammen mit Finie in der Küche rumrennen lassen. Du hast grundsätzlich irgendwo hingepinkelt. Die Leute, die du gemocht hast, hast du auch angepinkelt. Du hast Löwenzahn und Klee geliebt. Draußen warst du unglaublich gern auch wenn du dich da nur in dein Häuschen gekuschelt hast. Einmal warst du mit Pinocchio draußen. Und weil er dich nie in Ruhe gelassen hat, haben wir ihn in ein anders Gitter gesetzt. Die Gitter standen nebeneinander und ihr seid dann immer so hingestanden dass ihr euch möglichst am nächsten wart. Du hast gemocht, wenn man dir deine Brust gekrault oder dich auf der Nase gestreichelt hat. Wir haben so oft deine Krallen geschnitten und dich sogar gebadet. Du hast es gemocht, geföhnt zu werden. Wenn man mit etwas geraschelt hat, das sich nach Futter angehört hat, hast du angefangen zu quietschen. Dabei standest du vor deiner Stallöffnung und bist von einem Fuß auf den anderen getreten. Sogar manchmal hochgehüpft. Wenn du Thymian oder Basilikum bekommen hast, hast du unglaublich süß geschmatzt. Du konntest auf dein Häuschen  klettern wenn man dir Essen da hoch gelegt hat. Und du warst ein unfassbarer Hasenfuß. Und jetzt, jetzt fehlst du mir so sehr. Du hast gelitten und das hat mir unfassbar wehgetan. Ich hab so sehr gehofft dass die Abende, die du auf einer Wärmflasche auf meinem oder Frieders Schoß verbracht hast, helfen. Du warst so tapfer. Und gestern wurdest du dann eingeschläfert. Es tut mir Leid, falls du das nicht wolltest. Die Tierärztin hat gesagt dass du vermutliche heute Nacht gestorben wärst. Man hätte dir Infusionen geben können, aber das wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass du noch mehr leidest. Und dann bist du eingeschlafen. Du warst schnell tot. Zuerst hab ich dich dort gelassen. Deshalb hab ich mir unfassbare Vorwürfe gemacht. Aber heute Morgen haben wir dich doch noch abgeholt. Es war unglaublich seltsam. Du warst in einer Schachtel und ich hab dich getragen. Mit dem Wissen, dass in der Schachtel nur dein lebloser Körper liegt. Gestern hast du noch gelebt. Du bist jetzt wieder zu Hause. Im Garten. Dort, wo viel Klee wächst. Wir vermissen dich, Cherry. Mama und ich vermissen dich. 

 



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