Wenn Freundschaft eine Abstellkammer kennt oder einen Dachboden glaube ich, dass ich mich grade dort befinde. Vergessen. Verstaubt. Es enttäuscht mich ein bisschen. Du enttäuschst mich in diesem Fall auch irgendwie. Obwohl ich weiß, dass ich selbst auch Schuld bin. Ich hab keine Lust mehr immer zu fragen, ob du Zeit hast. Weil ich weiß, dass an meinen Platz schon jemand anders gerückt ist. Und ja, mir tut das weh. Aber bitte, tu was du willst. Nur als du an meiner Stelle warst, hab ich dich nicht einfach abgeschrieben. In letzter Zeit hast du dich sehr verändert.
Und du, du bist nicht besser. Ich dachte, dass wir gute Freundinnen gewesen wären. Ich wurde eines besseren belehrt. Ein bisschen bin ich froh, aber ein bisschen fassungslos bin ich auch. Fassungslos darüber, dass ich mich in einem Menschen so täuschen konnte wie in dir. Fassungslos darüber, wie du mit Menschen umgehen kannst. Fassungslos darüber, dass niemand merkt wie du bist. Und erstaunt bin ich über die Personen die es länger mit dir aushalten können.
Aber zu allem gibt es ein Gegenstück und solche Gegenstücke seid ihr beiden. 
Die eine, meine langjährige Nebensitzerin, mein Ehemann. Manchmal geraten wir aneinander. Zur Zeit wär ich aber so froh, wenn du neben mir sitzen würdest. Mir fehlst du sehr, so tagtäglich. Und mit dir zu arbeiten hat mir das alles ein bisschen zurück gebracht. Die ganze Blödelei und dazwischen Gespräche. Ich vertrau dir sehr, weißt du? 
Und dann ist da noch die Eine, mit der ich seit 15 Jahren befreundet bin. Bei der ich noch nie auf dem Dachboden stand. Die immer da ist wenn ich sie brauch. Und auch wenn unser Kontakt eher sporadisch ist, weiß ich dass du da bist. So wie ich für dich da bin. Endloslange Telefonate, Besuche und Gespräche. Eine Freundschaft, die mitgewachsen ist. Zwischen uns sind keine Lücken die darauf hinweisen dass wir uns kaum sehen. 
Und deshalb versteh ich nich, wieso andere Leute das nicht schaffen. 
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen